Besamung

Es gibt 2 Arten von Besamungen:

   1.  vaginale Besamung
   2.  intrauterine Besamung 

Die Wahl der Besamungsart hängt von dem Ejakulat des Rüden ab. Frischsamen kann bei guter Qualität in der Scheide (vaginal) platziert werden, da die Spermien selber ihren Weg durch den Muttermund (Cervix) finden. Dieser ist hierbei die größte Hürde.

Die intrauterinen Besamungen werden bei gekühltem Samen und Tiefgefriersamen angewandt.

Von besonderer Bedeutung ist sie für den Tiefgefriersamen, da die Spermien nach dem Auftauen nur 24 Stunden vorwärtsbeweglich sind und der Muttermund (Cervix) ein zu großes Hindernis für die Spermien darstellt.

Vor der Besamung sollte immer eine Untersuchung der Hündin durchgeführt werden, um den richtigen Besamungszeitpunkt  zu bestimmen. Der optimale Besamungszeitpunkt ist vor allem für die Verwendung von Tiefgefriersamen von Bedeutung und beeinflusst maßgeblich den Besamungserfolg.

Intrauterine Besamung

Es gibt drei verschiedene Methoden der intrauterinen Besamung:

  • Norwegischer Katheter
  • Endoskopische Besamung
  • Chirurgische Besamung

Norwegischer Katheter

Die Katheter, die in Norwegen für die Nerzfarmen entwickelt wurden, eignen sich hervorragend für die intrauterine Besamung beim Hund.
Zuerst wird die Kunststoffhülle in die Scheide (Vagina) der Hündin bis zum Muttermund (Cervix) eingeführt. Danach wird der Muttermund von der Bauchwand aus mit einer Hand ertastet und vor die Kunststoffhülle gelegt, während die andere Hand den Metallkatheter zum Muttermund und durch diesen hindurch führt. Dann wird die Besamungsdosis durch den Metallkatheter in die Gebärmutter (Uterus) gebracht.

Diese Technik benötigt sehr viel Erfahrung und wird nur von sehr wenigen Tierärzten durchgeführt. Sie wird auch heute noch in erster Linie in Skandinavien angewandt.

Bei großen und schweren Rassen ist aufgrund des Bauchumfanges diese Technik teilweise sehr schwierig, da der Muttermund (Cervix) kaum zu ertasten ist.

Die Hündinnen akzeptieren – wie beim Deckakt von der Natur vorgesehen – die Besamung in der Regel ohne größere Abwehrbewegungen und brauchen weder Sedation noch Narkose.

Kunststoffhülle mit Metallkatheter

Besamung mit dem norwegischen Katheter

Endoskopische Besamung

Die endoskopische Besamung hat in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Auch bei dieser Methode wird bei der Hündin meist weder eine Sedation noch eine Narkose benötigt. Ein starres Endoskop wird in die Scheide der Hündin eingeführt und unter Sichtkontrolle zum Muttermund (Cervix) vorgeschoben. Danach wird ein Katheter durch den Arbeitskanal des Endoskops zum Muttermund vorgeschoben und unter Sichtkontrolle versucht, diesen zu passieren.

Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten der Hündin kann der Vorgang bis zu 45 min dauern. Im Gegensatz zum norwegischen Katheter geschieht die endoskopische Besamung unter visueller Kontrolle, sodass der Besitzer den Vorgang auf einem Bildschirm mitverfolgen kann. Nach Passage des Muttermundes wird die Besamungsdosis durch den Katheter in der Gebärmutter abgesetzt.

Endoskopische Besamung

Cervix mit Besamungskatheter

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